Kleine Materialkunde

Die meisten Kleidungsstücke, die man in E-Shops zum Thema Mittelalter und Wikinger findet, bestehen mit Masse aus Leinen oder Baumwolle.
Der Anbau von Flachs konkurierte zur damaligen Zeit jedoch mit dem Anbau von Nahrungsmitteln und fruchtbarer Boden war knapp. Die Produktion von Leinen zeugte also von Reichtum, da man mehr Land besaß als zum Überleben notwendig war. Ein weiterer Nachteil von Leinen war, dass es nicht so gut wärmte und für das rauhe Klima des Nordens bestenfalls als Unterbekleidung herhalten konnte.
Die ersten Baumwollerzeugnisse kamen ab 800 n. Chr. durch arabische Kaufleute nach Europa, doch erst im 14. Jahrhundert wurden größere Mengen Baumwolle in Europa verarbeitet. Also ist auch die Wahrscheinlichkeit auf Erzeugnisse aus Baumwolle zu treffen sehr gering.

Außerdem wird sich das Hab und Gut der Menschen früher in den meisten Fällen auf das beschränkt haben, was man am Körper trug oder in einer kleinen Truhe Platz fand. Man wird also gerade bei der Kleidung auf Funktionalität und Beschaffbarkeit geachtet haben.

Wolle hingegen hatte genau die Eigenschaften die damals wichitg waren. Die Herstellung konkurierte nicht mit der Nahrungsmittelbeschaffung. Schafe konnte man auch da weiden lassen, wo Ackerbau zwecklos erschien. Die Verabeitungsmöglichkeiten waren vielfältiger und es hatte sehr gute Wärmeeigenschaften.

Weitere Materialien die Verwendung fanden waren Filz für Kappen, Socken oder Schuheinlage, Pelze für Besätze an Klappenröcken oder Kappen und Leder für Taschen und Schuhe.