Lange Reisen brachten mich weit fort von meiner Heimat. Die Suche nach Ruhm und Reichtum trieb mich sogar weit jenseits der Grenzen der bekannten Welt. Obwohl mir und meinen Gefährten nach Heldentaten dürstete, mehrten wir unser Vermögen zumeist mit Handel und schlugen so manche Schlacht mit List und Tücke. Wir erwehrten uns Unwettern, Eis, Schnee, bitterer Kälte aber auch Wegelagerern und Ungeheuern der Unterwelt. Doch wir sahen auch manch wundersame Dinge, Zauberei und Sachen von solcher Schönheit, welche allesamt nicht in Worte zu kleiden sind.

Mein größtes Abenteuer erwartete mich jedoch erst kurz nach meiner Rückkehr in die Heimat. Kaum zwei Tagesmärsche meines Hofes entfernt begegnete ich einem Weib, welches fortan an meiner Seite stehen sollte. Und obwohl mir manch Gefährte auf meinen Reisen ein treuer Begleiter gewesen war, so soll ihr der Platz als erste unter den Mitstreitern gebühren.

Ihr nordischer Name lautet Frakka, welcher eine Bezeichnung für eine Waffe oder eine dreiste Frau ist. In wie weit dieses zutreffend ist, überlasse ich jedem selbst, darüber zu befinden.

Neuzeutlich ruft man sie Marita und sie begleitet mich nunmehr seit über einem Jahr.

 

Auch meinen Vater konnte ich für das Mittelalter begeistern. Ihm habt Ihr es zu verdanken, dass Ihr diese Seiten lesen könnt. Er hat mich dazu animiert über mein Hobby zu berichten. Mit seiner Begeisterung für Holzarbeiten steht er mir mit Rat und Tat bei meinen Projekten beiseite und stellt mir seine "Werkstatt" zur verfügung. Außerdem entstammen viele der hier gezeigten Bilder seiner Kamera, daher möchte ich hier auch ein großes DANKE an ihn los werden.


Die mehr oder weniger regelmäßigen Zeitreisen ins Mittelalter hinterließen nicht nur bei meinem Vater Spuren. Auch meine Stiefmutter hat mittlerweile Kontakt zu einer mittelalterlichen Schneiderin gesucht und dort ein Kleid in Auftrag gegeben. Im August 2006 war es dann endlich fertig und konnte beim Oranienburger Schloßparkfest abgeholt werden. Auch das Hemd für meinen Vater war rechtzeitig fertig und die Stoffreste reichten sogar noch für ein paar Wadenwickel. Das Ergebnis der Verwandlung konnte ich dann bei einem Besuch einer Taverne festhalten.

Dann wäre da noch mein Bruder. Er war der erste den ich mit meinem Mittelalterfieber anstecken konnte. Schnell war er in eine meiner Tuniken gesteckt und wurde mitgeschleift. Wieder einmal war Burg Satzvey das Ziel. Eine Runde durch das bunte Treiben genügte, um einen kleinen Funken in ihm zu wecken. Unter der Bedingung ihn häufiger zu solchen Veranstaltungen mitzunehmen, erwarb er sein erstes Kleidungsstück, einen Gugel. Auch wenn es, wie ich heute weiß, zeitlich nicht zusammen passt, überließ ich ihm daraufhin die Tunika. Leider scheitern gemeinsame Reisen ins Mittelalter an meinem Fortgang in die Ferne.

Die Tuniken meiner Kinder waren meine ersten Versuche mit Nadel und Faden. Da der Umgang mit Mode und Stoffen auch weiblicher Hände bedarf, mussten mich die beiden natürlich unterstützen. Mit vereinten Kräften und ein wenig Hilfe von Großmutter konnten wir auch zu einem ansehnlichen Ergebnis gelangen.
Zu Ostern 2006 durften dieses dann auch in Potsdam zur Schau gestellt werden. Die Kleine war sofort Feuer und Flamme und stolz wie Oscar. Die Große hingegen konnte sich erst im letzten Moment dazu entschließen, sich in dem seltsamen Outfit aus dem Haus zu trauen.

Quer durch Raum und Zeit hat mir mein Arbeitgeber einen weiteren Weggefährten beschert, einen Kämpfer des 13. Jahrhunderts. Beim Kreuzen unserer Klingen prallen Welten aufeinander, mit seinem mächtigen Schwert ist er ein fast übermächtiger Gegner. Nur gut, dass er mir als Freund und nicht als Feind gegenüber steht.
Doch trotz der großen Kluft der Zeitalter ist es immer wieder eine Freude, mit ihm die Märkte unsicher zu machen.

Durch das Treiben des Kreuzritters und meiner Wenigkeit wurde ein Kaufmann angelockt, der uns ein Stück des Weges begleitete. Leider trennten sich unsere Wege, doch senden wir ab und an Boten aus um uns nach des anderen Wohlergehen zu erkundigen. Sollte es ihn auf einen seiner Handelsreisen in meine Gegend verschlagen wäre es mir eine Ehre im Gastfreundschaft anbieten zu dürfen und sollte ich auf eine meiner Karperfahrten in seiner sein, werde ich ihn natürlich ebenfalls beehren und um das Ein oder Andere erleichtern.